Augenprobleme

Studien über Zusammenhang mit Autismus

Einige Studien legen einen Zusammenhang zwischen Autismus und Sehstörungen nahe, obwohl die Ursachen und Auswirkungen dieser Verbindung nicht vollständig verstanden sind. Als Medizin-Laie möchte ich hiermit nur auf mögliche Zusammenhänge hinweisen. Vielleicht hilft dies dem einen oder anderen Autisten weiter, wenn es darum geht Symptome, wie:

• Schwierigkeiten, Objekte oder Gesichter zu erkennen oder zu identifizieren
• Probleme mit der räumlichen Wahrnehmung, z.B. Schwierigkeiten, Entfernungen oder Größenverhältnisse richtig einzuschätzen
• Empfindlichkeit gegenüber Licht, Kontrasten und Farben
• Probleme mit der Augenkoordination und Augenbewegungen, z.B. Schwierigkeiten, Blickkontakt herzustellen oder schnell zwischen Objekten hin- und herzuschauen
• Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder bei anderen visuellen Aufgaben
• Müdigkeit oder Überanstrengung der Augen

besser einzuordnen und seinen Hausarzt darüber zu informieren, dass ein Zusammenhang zum Autismus gegeben sein könnte.

Studien zu Autismus und Augenproblemen

Eine im Fachmagazin "Autism Research" veröffentlicht Studie aus dem Jahr 2020 besagt dass Kinder mit Autismus ein höheres Risiko für Sehprobleme haben als Kinder ohne Autismus. Die Studie umfasste mehr als 400 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren und ergab, dass fast 40% der Kinder mit Autismus Sehprobleme hatten, verglichen mit etwa 20% der Kinder ohne Autismus. Die Art der Sehprobleme variierte, aber es wurden häufig Probleme mit der visuellen Wahrnehmung und der Augenbewegung festgestellt.

Eine etwas ältere Studie aus dem Jahr 2018, die im Fachmagazin "Autism: The International Journal of Research and Practice" veröffentlicht wurde, beschreibt, dass Menschen mit Autismus häufiger als Menschen ohne Autismus Augenzittern haben. Das Augenzittern, auch als Nystagmus bezeichnet, tritt auf, wenn die Augen unkontrolliert hin- und herzucken und kann das Sehvermögen beeinträchtigen.

Es gibt auch einige Berichte darüber, dass Menschen mit Autismus häufiger als andere Sehstörungen wie Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit haben können. Um diese Zusammenhänge bestätigen zu können, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Es scheint jedenfalls, dass es einen Zusammenhang zwischen Autismus und Sehstörungen gibt.

Irlen-Syndrom und Autismus?

Einen Versuch ist es wert

Das Irlen-Syndrom, auch als "visuelles Stress-Syndrom" bekannt, ist eine Störung, bei der Menschen auf bestimmte Arten von visuellem Material empfindlich reagieren können. Diese Empfindlichkeit kann zu einer Reihe von Symptomen führen, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Augenbelastung, Leseschwierigkeiten, Schwindel und Übelkeit. Das Irlen-Syndrom wurde erstmals von Helen Irlen beschrieben, die eine entsprechende Methode zur Behandlung dieser Symptome entwickelte.

Die Behandlung des Irlen-Syndroms besteht in der Verwendung von farbigen Filtern, die auf Brillen oder Kontaktlinsen aufgebracht werden, um das Lichtspektrum zu verändern und die visuelle Wahrnehmung zu verbessern. Diese Filter sollen helfen, die Symptome zu lindern und das Lesen, Schreiben und Lernen zu erleichtern.

Es gibt keine einheitliche wissenschaftliche Unterstützung für das Irlen-Syndrom und einige Experten haben Zweifel an der Wirksamkeit der Behandlungsmethode. Den Studien, die darauf hindeuten, dass farbige Filter tatsächlich zu einer Verbesserung der Symptome führen können, stehen andere Studien entgegen, die zeigen, dass die Wirkung der Filter begrenzt ist und dass andere Faktoren wie Augenbewegungen und Sprachverarbeitung ebenfalls eine Rolle spielen.

Das Irlen-Syndrom bleibt ein kontroverses Thema in der Augenheilkunde, aber vielleicht gehörst Du gerade zu den Menschen, denen ein Farbfilter deutliche Erleichterung bringen würde.

Einen Versuch ist es vielleicht wert...