Autismus Kriterien
Autismus-Spektrum-Störung im ICD-11
„Sei du selbst; alle anderen sind schon vergeben.“
Was ist Autismus?
Klassifizierung nach ICD-11
Bis zum Jahr 2022 wurden 3 Autismus-Formen unterschieden: Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus, Asperger-Syndrom. Da die Begriffe noch immer vorkommen, habe ich sie dir hier erklärt.
Seit dem 01.01.2022 gilt mit flexibler Übergangszeit von 5 Jahren die Bezeichnung "Autismus Spektrum Störung".
ICD | 11 | GM | 6A02 |
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International Classification of Diseases | elfte Ausgabe | German Modification | Autismus-Spektrum-Störung |
Autismus-Spektrum-Störung (ASS) - ICD-11 GM 6A02
Neurologische Entwicklungsstörung
Die übergeordnete Bezeichnung für die ASS ist "6A02". Darüber hinaus gibt es noch weitere Konkretisierungen, wobei hier speziell auf die intellektuelle Entwicklung und die funktionelle Sprache geachtet wird:
6A02.1 | 6A02.2 | 6A02.3 | 6A02.5 | |
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Intellektuelle Entwicklung | Störung | unauffällig | Störung | Störung |
Funktionelle Sprache | unauffällig | Störung | beeinträchtigt | KEINE funktionelle Sprache |
Zudem gibt es noch:
6A02.Y | 6A02.Z |
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Andere spezifische ASS | Unspezifische ASS |
3 Kernkriterien
Wie auch schon im ICD-10 sind weiterhin besonders die Bereiche des Verhaltens, der Kommunikation und der Interaktion mit anderen Menschen zentral in der Autismus-Diagnostik.
- Einschränkungen in der sozialen Kommunikation und Interaktion:
- Schwierigkeiten in der verbalen und nonverbalen Kommunikation
- Schwierigkeiten in der Interaktion mit anderen Menschen
- Wiederkehrende, stereotype Verhaltensmuster oder Interessen:
- Stereotype Bewegungen wie z.B. Handflattern
- Vorlieben für bestimmte Themen oder Aktivitäten (Spezialinteressen)
- Schwierigkeiten, sich an Veränderungen anzupassen
- Symptome im frühen Kindesalter:
- Beginn in Kindheit, allerdings kann die Symptomatik auch erst später auffällig werden, wenn die sozialen Anforderungen die sozialen Fertigkeiten übersteigen.
Alle drei Kernkriterien müssen nach ICD-11 für eine Diagnosestellung erfüllt sein. Zusätzlich werden auch andere Merkmale und Symptome berücksichtigt, wie zum Beispiel sensorische Überempfindlichkeit oder -unterempfindlichkeit, motorische Unbeholfenheit oder repetitive Verhaltensweisen.
Sensorische Besonderheiten
Aversion | visuell (Sehen) | auditorisch (Geräusche) | haptisch (Tastensinn) | Olfaktorisch (Geruchssinn) | gustatorisch (Schmecken) |
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Verminderte Empfindung | Temperatur | Schmerz | Orientierung |